Fünf-Satz Krimi gegen Weyarn II
An einem kalten Freitagabend war es endlich so weit: Das freudig erwartete Ligaspiel gegen die sympathische Mixed II aus Weyarn stand auf dem Spielplan. Es sollte für Holzkirchen II im ersten Heimspiel der Saison eine echte Standortbestimmung werden. Es waren sowohl Fans der Gäste, als auch der Heimmannschaft in der Halle, die sich phasenweise jeweils lautstark unterstützend bemerkbar machten - an dieser Stelle ein großes Dankeschön für die würdige Atmosphäre!
So startete Holzkirchen konzentriert in den ersten Satz. Obwohl man zunächst einem Rückstand von 0:5 hinterherlaufen musste, war an der Spielordnung und vor Allem der Einstellung der Mannschaft nichts zu bemängeln. So war es nicht verwunderlich, dass Holzkirchen sich heranarbeitete und die Führung übernahm. Der Satz bot den Zuschauern teils schöne Ballwechsel, nicht selten mit dem besseren Ende für Holzkirchen. Der 25:12 Satzgewinn war eine logische Folge daraus und gab Sicherheit für den zweiten Satz.
Nach dem Seitenwechsel entwickelte sich ein herrlicher Satz, in dem beide Mannschaften letztlich auf Augenhöhe agierten. Es wurde um jeden Ball mit viel Einsatz gekämpft. Zunächst war Weyarn II am Drücker und spielte einen beachtlichen Vorsprung von zwischenzeitlich 9:2 heraus. Doch Holzkirchen II ließ sich nicht beirren, arbeitete sich wieder heran und ging kurz darauf in Führung! Eine starke mentale Leistung!
Am Ende war in diesem Satz für Holzkirchen eine Mischung aus Kampfgeist, Spieldisziplin und stabilen Angaben der Schlüssel zum Erfolg. In Zahlen bedeutete dies einen umkämpften und knappen 27:25 Satzgewinn und die 2:0 Führung für Holzkirchen II! Was für ein Satz!
So schön der knappe Satzgewinn auch für Holzkirchen war, so sehr zeigte er doch auch Weyarn, dass es nicht unmöglich war, hier etwas zu holen. Denn die Gäste ließen sich nicht hängen, spielten im dritten Satz ihre Möglichkeiten konsequenter aus und profitierten von kleinen Unkonzentriertheiten, die sich bei Holzkirchen plötzlich einschlichen. So ging der dritte Satz mit 19:25 verloren - neuer Spielstand 2:1.
Es folgte ein vierter Satz, der an Kuriosität kaum zu überbieten sein dürfte. Doch der Reihe nach: Holzkirchen ging selbstbewusst in den Satz hinein und spiele gefällige Kombinationen, alles schien nach Plan zu laufen. Die Ergebnistafel zeigte bald einen beruhigenden Vorsprung von 10 Punkten für Holzkirchen an - der 3:1 Sieg war vermeintlich nah und wäre durchaus möglich gewesen. Doch dann ging der rote Faden im Spiel der Holzkirchner auf unerklärliche Art und Weise plötzlich völlig verloren. Weyarn holte Punkt um Punkt, arbeitete sich konzentriert heran, vermied eigene Fehler und hielt die Räume clever geschlossen, so dass die Holzkirchner Angriffe plötzlich keine Lücke mehr fanden. Auszeiten, um sich zu sammeln und den mentalen Reset-Knopf zu drücken, blieben ohne Wirkung und bauten den Gegner scheinbar weiter auf. So holte sich Weyarn nach starker Aufholjagd letztlich verdient den vierten Satz mit 25:16. Der Ausgleich in Sätzen - der entscheidende fünfte Satz musste her.
Der Schock über die dramatische Wende im vierten Satz musste nun schnell aus den Köpfen der Holzkirchner um das Momentum, welches nun bei Weyarn lag, zu brechen. Und das gelang Holzkirchen auch. Im fünften Satz spielte man wieder mit und die Punkte wurden gleichmäßig verteilt. Die Spannung war mit zunehmender Dauer des Satzes förmlich greifbar, denn beide Mannschaften hatten mehrfach den Matchpoint in der eigenen Hand. Am Ende hatte Weyarn II die besseren Nerven und holte sich den Entscheidungssatz knapp mit 19:17. Was für ein Spiel!
Fazit: Auch wenn Holzkirchen II dieses Spiel verloren hat, so gelang der Mannschaft auch im dritten Ligaspiel der Saison ein Punktgewinn und der vierte Tabellenplatz wurde gefestigt. Es war ein episches Spiel, über welches sicher noch lange gesprochen werden wird und aus welchem Holzkirchen II lernen kann. Nach dem nun dritten Ligaspiel bleibt außerdem positiv festzuhalten, dass man in der Liga mithalten kann und dort durchaus seine Daseinsberechtigung hat.
Beide Teams gingen nach dem Spiel noch länger in den geselligen und freundlichen Austausch. Wie schön es doch ist, wenn beide Teams auf dem Spielfeld vom Kampfgeist beseelt sind und nach dem Spiel zusammen lachen können - das ist wahrer Sportsgeist!